„Ich bin die Tür, wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden“
(Joh 10,9)
Im Westen Veronas, etwas abseits der Touristenpfade, befindet sich die romanische Kirche San Zeno Maggiore. Sie ist eines der bedeutendsten Zeugnisse romanischer Baukunst Oberitaliens. Der heilige Zenon (ital. San Zeno bzw. San Zenone) war einer der ersten Bischöfe Veronas. Die Tätigkeit des vermutlich aus Afrika stammenden „vescovo moro“ fällt in die 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit dürfte auch der erste Kirchenbau an Ort und Stelle der heutigen Basilika stammen. In den folgenden Jahrhunderten wurde San Zeno zu einer befestigten Benediktinerstadt, welche zu einem bevorzugten Aufenthaltsort der deutschen Könige auf ihren Italienzügen wurde.
Dem Portalbereich kam in romanischen und gotischen Kirchen eine besondere Stellung zu. Er stellte die Verbindung zwischen dem inneren, geweihten Bereich und der äußeren profanen Welt dar. Der Eingang wurde als „Himmelspforte“ verstanden. Der Mensch wurde an die Segnungen des Himmelreiches erinnert, aber auch vor den Gefahren durch ein sündhaftes Leben gewarnt (Kalbaum, Türstürze und Tympana, 106). Auch in San Zeno weist der Eingangsbereich mit dem prächtigen farbigen Tympanon, den wunderschönen Marmorreliefs auf beiden Seiten des Portals und dem Bronzetor auf diese besondere Bedeutung mittelalterliche Kirchenportale hin.
„… le più antiche sembrano tratte dal regno delle scimmie, le meno antiche dal regno degli uomini“
„… die weniger alten (Platten) scheinen aus dem Reich der Affen zu stammen, die jüngeren hingegen aus dem Reich der Menschen“
(Adolfo Venturi, Storia dell“arte, S. 210)
Literatur:
- Ulrike Kalbaum, Romanische Türstürze und Tympana in Südwestdeutschland: Studien zu ihrer Form, Funktion und Ikonographie, in: Studien zur Kunst am Oberrhein, 5, ed. Hans W. Hubert, New York/Münster 2011. Siehe auch: Google Books
- Joseph Manca, Mantegna. Kunst und Kultur im Italien der Renaissance, New York 2006, S. 48ff.
- Andreas Pater in PAN – Zeitschrift für Kunst und Kultur, 8/86, München 1986, S. 51
- Lionello Puppi, Chiesa di San Zeno Verona, Verona 1967.
- Adolfo Venturi, Storia dell“arte italiana (Band 2): Dall“arte barbarica alla romanica, Milano 1902.
Webpages:
- Basilica di San Zeno, Wikipedia: http://it.wikipedia.org
- Basilica di San Zeno Maggiore, http://www.basilicasanzeno.it
- San Zeno di Verona, Wikipedia: http://it.wikipedia.org
- Kirchenportal als Rechtsstätte, Wikipedia: http://de.wikipedia.org